Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung, freier Zugang zu Bildung, fließend Wasser: was den meisten von uns selbstverständlich erscheint, ist für viele Einwohner der afghanischen Provinz Bamiyan nicht alltäglich. Um den Menschen in ihrer Heimat zu helfen, gründete die Afghanin Zahra Hussain den Verein „Eine Schule für Bamiyan“. Dieser hat beim Bau einer Schule in Qula Quesch geholfen und kümmert sich nun darum, dass die Kinder vor Ort die bestmögliche Ausbildung erfahren.
Zahra Hussain wurde in Afghanistan geboren. Im Jahr 1999 floh sie mit drei kleinen Kindern auf Umwegen nach Deutschland. Zehn Jahre später besuchte sie mit ihrer Familie die alte Heimat, um nach ihrem verlorenen Sohn zu suchen. Diesen fanden sie nicht, dafür aber eine unvorstellbare Armut und viele traumatisierte Kinder, zahlreiche davon Halb- und Vollwaisen.
Die Familie beschloss, den Kindern zu helfen und kam zu der Feststellung, dass dies dauerhaft nur mit Bildung möglich ist. Deshalb gründete sie mit Freunden den Verein „Eine Schule für Bamiyan“, dessen Vorsitzende sie ist.
Mit ihrem Buch „das Erbe der Weisen, aus dem sie in der Bücherei gelesen hat, möchte Hussain auf die Ungerechtigkeiten in Afghanistan hinweisen. „Ich habe viele meiner eigenen Erfahrungen in das Buch einfließen lassen“ sagt sie. Es handelt von Safia, die eine unbeschwerte Kindheit in einem kleinen Dorf in Afghanistan erlebt. Doch dann beginnen die Probleme. Safia wird langsam erwachsen. Für ein afghanisches Mädchen ist das nicht so einfach. Die afghanische Realität holt das beschauliche Leben im Dorf ein. Es beginnen schreckliche Erlebnisse.
Zahra Hussain ist trotz ihrer Erlebnisse eine sehr positive und bescheidene Frau. Sie hat so viel Dankbarkeit in sich und es war eine Freude, ihr zuzuhören. Sie möchte gerne helfen und diese Hilfe sollte nicht aufhören, nur weil jemand eine andere Sprache spricht oder eine andere Hautfarbe hat. Wir vom Büchereiteam wollten Frau Hussain natürlich gerne bei ihrer Arbeit unterstützen. Es war ein sehr kurzweiliger Abend, bei dem alle ihre Freude hatten.
